Ich bin im Home Office, gehe in die Küche, will mir Tee machen. Sie steht vor der Terrassentür, starrt mich an, bedeutet mir mit einer Kopfbewegung, dass ich die Tür öffnen soll. Ich schüttele den Kopf und schaue erschreckt, ob jemand im Haus bemerkt hat, dass sie hier ist. Sie schaut mich weiter an, herausfordernd, fast höhnisch. Ich schließe schnell die Küchentür und öffne die Tür zur Terrasse. Sie schlüpft hinein, ich weiß, was sie will. Es fühlt sich falsch an, aber sie geht zielstrebig zum Katzennapf von May und frisst den Rest des Frühstücks, das May wie immer halb stehen gelassen hat. Ich schaue nervös, ob unsere Katzen etwas bemerken. Immerhin wird der Napf jetzt leer. Als sie fertig ist, will sie sich weiter umsehen, aber ich scheuche sie wieder raus. Sie geht und wirft mir noch einen abschätzigen Blick zu. Das nächste Mal lasse ich die Tür zu, nehme ich mir vor, aber ich weiß schon, dass ich das nicht tun werde.
May liegt in meinem Arbeitszimmer auf dem Bett und sieht mich etwas seltsam an. Sie hat nichts gemerkt, denke ich.