Everybody's fucked in their own special way

Freitag, 8. Februar 2013

Markos

In Griechenland müsste man wohl den Nachnamen nicht mehr nennen. Markos Vamvakaris war der größte Interpret der sogenannten Rembetika-Musik, die dort Anfang des letzten Jahrhunderts entstand. Markos hat vor allem in den 30er Jahren phantastische Lieder aufgenommen, knarzige Stücke mit vertrackten Rhythmen und sehr orientalischer Melodik. Das ganze entstand als Musik einer Subkultur, mit teilweise unglaublichen Texten über Liebe, Drogen und Verbrechen. Ich will hier gar nicht versuchen, mehr über Geschichte und Entstehung dieser Musik zu schreiben, das ist inzwischen gut dokumentiert und auch in Deutschland verfügbar.

Ich konnte mich nur nach und nach an die Musik gewöhnen. Wenn man dann aber ein paar Wochen in Dorftavernas verbracht hat, fällt es zunehmend leichter. Ich begeisterte mich für Markos, lernte die Musik des ungleich tragischeren Michali Jenitsaris, des smarten Vassilis Tsitsanis, des Schlitzohrs Stratos und vieler anderer kennen. Nicht zu vergessen die Sängerinnen, Sotiria Bellou, Rosa Eskenazi, Rita Abazdi. Eine Reise in eine untergegangene Zeit. Die Lieder sind jetzt noch populär, die heutigen Fassungen aber meist recht kitschig und süßlich. Auf Youtube habe ich leider nicht die Originalversion des zum Weinen schönen Alterswerks "Ta matoklada sou lampoun" (Deine Augenlieder glänzen) gefunden, aber es gibt dort zumindest Markos mit einem gut gelaunten Kostas Roukonas aus dem Jahre 1936:  "Mavra matia, mavra fridia" (Schwarze Augen, schwarze Augenbrauen). Yia sou Marko mou, Carouso!

Markos Vamvakaris ist heute vor 41 Jahren im Alter von 66 Jahren gestorben. Ich werde einen Schluck Rotwein auf ihn trinken. 

2 Kommentare:

  1. hm, der Link zur Musik klappt bei mir net :-(.
    LG Papierfrau

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  2. Hmm, bei mir funktioniert's... Wenn man bei der You Tube Suche Markos Vamvakaris Mavro Matia eingibt, findet man's auch (Hintergrundbild ist ein rot/schwarzes Cover). LG Andreas

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