Everybody's fucked in their own special way

Samstag, 30. November 2013

J.S. lernt schreiben (2)

(Ich fürchte, das wird wie schon der erste Teil nicht sonderlich für meine pädagogische Eignung sprechen.)

J.S. sucht sich Wörter, die nicht so langweilig sind, wie das Fibel-Vokabular. Also will er erklärt haben, wie man "Scheiße" schreibt. Das sind drei Herausforderungen, die in der Schule noch nicht behandelt wurden "sch", "ei" und "ß". Nur jemand, der selbst nie sechs Jahre alt war, hätte ihm diesen Wunsch verwehren können. Missvergnügen kommt auf, als wir mitteilen, dass wir die "X ist scheiße" Beispielsätze, die ihm vorschweben, nicht gut finden. Auch als er vorschlägt, nur Namen zu verwenden, die weder in Schule noch Nachbarschaft vorkommen, kann er uns nicht umstimmen. J.S. ist genervt: "Aber was soll ich dann mit Scheiße anfangen, wenn ich das nicht schreiben darf?"

Schließlich findet er einen Ausweg, ganz in der Rudi-Völler-Tradition:

Aber auch wenn man die Wortwahl nicht billigen sollte: Gibt es etwas cooleres als J.S.s kleines Buchstabentier? Wenn man ein Familienwappen hätte, gehörte dieses schlecht gelaunte Vieh unbedingt rein...

4 Kommentare:

  1. So ein klein bisschen ziviler Ungehorsam scheint in der Familie zu liegen ;) Das Buchstabentier find ich übrigens spitze! Sieht spannender aus als Wörter..

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  2. Ja, gesunder Widerspruchsgeist! Den gibt's hier ausreichend!

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  3. Das Tier ist großartig. Und für einen Schulanfänger schreibt er ja ganz famos!

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  4. Ja, thematisch muss er aber noch an sich arbeiten......

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